Dojokun/ Etikette

Dojokun

Hier findet ihr die Dójókun – die Regeln für das Training der Kampfkunst Aikido,

die von Morihei Ueshiba – O Sensei selbst verfasst wurden:

1. Die ursprüngliche Absicht des Bujutsu bestand darin einen Feind mit einem Schlag zu töten. Da also alle Techniken tödlich sein können, befolge die Anweisungen des Lehrers und versuche nicht deine Kräfte zu messen.

2. Bujutsu ist eine Kunst, in der das Eine benutzt wird, um das Vielfache zu schlagen. Daher musst du üben auf Angreifer in den vier und den acht Richtungen zu achten.

3. Trainiere immer schwungvoll und fröhlich!

4. Der Lehrer kann nur einen Teil der Lehre vermitteln. Nur durch unaufhörliches Training kannst du dir die notwendige Erfahrung aneignen, die es dir erlaubt diese Mysterien zum Leben zu erwecken. Strebe daher nicht nach vielen Techniken, sondern mache sie dir eine nach der anderen zu Eigen.

5. Beginne das tägliche Training mit Grundbewegungen, um den Körper zu kräftigen, ohne ihn zu überanstrengen. Benutze die ersten zehn Minuten zum Aufwärmen, und so werden selbst ältere Leute keinen Grund sehen Angst vor Verletzungen zu haben. Erfreue dich am Training und bemühe dich dessen wahren Sinn zu verstehen.

6. Das Training des Bujutsu dient dazu yamato-damashii * zu pflegen und den eigenen Charakter zu formen. Diese Techniken werden auf unterschiedlicher Grundlage von Person zu Person weitergegeben und sollten nicht wahllos der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Solche geheimen Techniken dürfen nicht für verwerfliche Zwecke missbraucht werden.

 O Sensei Morihei Ueshiba

*  „yamato damashii“ = alles Gute und Schöne des alten Japan

 

Etikette

In den Begegnungen der Menschen untereinander, wie auch unter Gruppen und sogar Völkern sind bestimmte Verhaltensweisen von größter Bedeutung.

Sie sind das Öl das Konflikte zu vermeiden sucht und ein gutes Miteinander ergeben soll.

In unserer modernen Zeit erleben wir immer mehr, dass das Verhalten untereinander immer mehr zu wünschen übrig lässt. Selbstdisziplin und Achtsamkeit

 

Umgangsformen und Verhaltensweisen im Dojo

    • Beim Betreten und Verlassen des Dojos verbeugen wir uns stehend.
    • Die Straßenschuhe bleiben im Eingangsbereich. Im Dojo (außerhalb der Matte) tragen wir Zori (jap. Sandalen). Beim Betreten der Matte werden die Zori in das dafür vorgesehene Regal am Mattenrand gestellt.
    • Wir respektieren unsere Trainingsutensilien. Gi werden regelmäßig gewaschen (bei warmem Wetter oder intensivem Training vor jedem Trainingstag) und in gutem Zustand gehalten. Hakama können in größeren Abständen gereinigt/gewaschen und dessen Falten gebügelt werden und sind allgemein in gutem Zustand zu halten. Gi werden grundsätzlich am Ende eines Trainingstages mit nach Hause genommen, Hakama können auf Bügeln im Umkleideraum aufgehängt werden.
    • Während des Unterrichts wird weder auf noch außerhalb der Matte gegessen, getrunken oder Kaugummi gekaut. Das gesamte Dojo ist Nichtraucherzone. Vor dem Training verzichte bitte auch auf die „letzten paar Züge“ vor der Dojotür – das Training mit einem nach kaltem Rauch riechenden Übungspartner ist nicht besonders angenehm. Dies gilt auch für den übermäßigen Genuss von Zwiebeln, Knoblauch oder ähnlichem vor dem Training. Alkoholische Getränke dürfen nach dem Training nicht getrunken werden solange noch Gi und Hakama getragen werden.
    • Alkohol, bestimmte Medikamente (z.B. Schmerzmittel) und andere Narkotika beeinflussen Sinne und allgemeine Körperfunktionen erheblich. Da dies eine nicht zu verantwortende Gefahr für die körperliche Unversehrtheit aller Beteiligten darstellt, ist die Teilnahme am Unterricht unter (jeglichem) Einfluss solcher Mittel strikt untersagt.
  • Während des Unterrichts darf kein Schmuck getragen werden – inklusive Ringe und Piercings jeglicher Art.
  • Finger- und Fußnägel müssen kurz und möglichst stumpf gehalten werden. Die Füße müssen sauber sein.
  • Benutze niemals Trainingsbekleidung oder -waffen anderer.
  • Beim Betreten und Verlassen der Matte verbeugen wir uns stehend in Richtung der Shomen.
  • Einige Minuten vor Unterrichtsbeginn sollten individuelle Aufwärmübungen abgeschlossen sein. Die Schüler reihen sich an der Shimoza in formeller Sitzposition (Seiza) auf und warten auf das Erscheinen des Sensei auf der Matte. Diese Minuten der Meditation sollen es ermöglichen, die Probleme des Tages abzustreifen und sich geistig auf den Unterricht vorzubereiten.
  • Spätestens wenn Sensei sich in Richtung der Tatami begibt, sollen alle Gespräche beendet werden und die formelle Sitzposition eingenommen werden.
  • Pünktlichkeit zum Unterricht und die Teilnahme an der Eröffnungszeremonie sind äußerst wichtig. Solltest Du unvermeidbar zu spät erscheinen, dann warte in Seiza am Mattenrand bis Sensei die Erlaubnis zur Teilnahme am Unterricht gibt. Beim Betreten der Matte verbeugst Du Dich dann sitzend und ohne Klatschen in Richtung Shomen.
  • Die einzig korrekte Form auf der Matte zu sitzen ist in Seiza. Bei Knie- oder Fußverletzungen kann auch der „Schneidersitz“ eingenommen werden. Sitze niemals mit ausgestreckten Beinen, zurückgelehnt, oder an Wände oder Pfeiler anlehnend.
  • Während des Unterrichts kann die Matte nur im Falle einer Verletzung oder bei Unwohlsein und nur nach Erlaubnis des Sensei verlassen werden.
  • Wenn Sensei eine Technik demonstriert oder Erläuterungen gibt sitzen wir ruhig und aufmerksam in Seiza. Gibt Sensei das Signal zum Üben, so verbeugen wir uns zu Sensei, dann zu einem Trainingspartner (üblicherweise einem Sitznachbarn und mit Gruß „Onegai shimasu“), und beginnen unverzüglich mit dem Üben.
  • Signalisiert Sensei das Ende einer Übung (z.B. durch Klatschen), so beenden wir unverzüglich die Übung, verbeugen uns zum Partner (stehend, und mit „Domo“ oder „Domo arigato“) und setzen uns schnellstmöglich mit den anderen Schülern in einer Reihe an den Mattenrand. Hierbei gibt es keine Sitzordnung.
  • Während der Übungen stehen wir niemals untätig umher. Sollte die Schülerzahl nicht glatt in Paaren aufgehen, so muss eine Gruppe zu dritt üben. Dabei wechseln sich zwei Übende als Angreifer (Uke) ab, der Dritte ist Angegriffener (Nage). Nach vier bzw. zwei Ausführungen wechselt die Besetzung des Nage. Sollte es dennoch einmal notwendig sein, auf das „Dran-sein“ warten zu müssen, so sitzen wir dabei ruhig in Seiza.
  • Solltest Du während des Übens eine Frage haben, so rufe bitte niemals den Sensei zu Dir. Stattdessen solltest Du zu Sensei gehen und Dich förmlich verbeugen.
  • Erhältst Du persönliche Unterweisungen vom Sensei, so sitze aufmerksam in Seiza. Wenn jemand in unmittelbarer Nähe unterrichtet wird, so kannst Du die Übung unterbrechen und in Seiza sitzend zuschauen – dies ist aus Platzgründen manchmal sogar notwendig. In jedem Fall verbeugst Du Dich zum Sensei (mit „Domo arigato, Sensei“) sobald dieser das Signal zum Weiterüben gegeben hat.
  • Respektiere Aikidoka mit mehr Erfahrung. Diskutiere nicht über die Technik.
  • Respektiere Aikidoka mit weniger Erfahrung. Dränge anderen nicht Deine Ideen auf.
  • Wenn Du die gerade geübte Technik kennst, Dein Übungspartner aber nicht, so kannst Du diesen durch die Technik führen. Versuche nicht Deinen Trainingspartner zu korrigieren oder unterrichten – es sei denn Du bist fortgeschrittener Yudansha oder vom Sensei dazu berechtigt.
  • Begrenze Reden auf der Matte auf das absolute Minimum. Aikido ist Erfahrung.

Dieser Beitrag basiert auf dem 7. Kapitel des Trainingshandbuchs des Aikido Dojo Rodgau in der Version vom Februar 2008. Die aktuelle Version des Handbuchs gibt es hier.